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Chor- & Orchesterkonzert der Kantorei

Sonntag, 23. Juni 2024, 18:00 Uhr

Pauluskirche Hamm, Marktplatz 16, 59065 Hamm

F. X. Richter: Te Deum und Sinfonie D-dur
Vokalsolisten, Paulusensemble und Ev. Kantorei Hamm, Leitung: Kreiskantor Heiko Ittig

In einem sommerlichen Konzert führen die Evangelische Kantorei und das Paulusensemble Hamm Werke von Franz Xaver Richter auf. Am Sonntag, den 23.06.2024, um 18 Uhr erklingen in der Pauluskirche Hamm seine Sinfonie in D-dur sowie das Te Deum von 1742 auf. Heute nahezu unbekannt, war ein bedeutender Komponist der Mannheimer Schule.
Mitwirkende des Konzerts sind Takako Oishi (Sopran), Annika van Dyk (Alt), Jens Zumbült (Tenor) und Georg Thauern (Bass). Der Eintritt ist frei, um Spenden wird ausgangs gebeten.

Franz Xaver Richter besuchte 1722–27 das Jesuitenseminar in Ungarisch Hradisch (Uherské Hradiště/CZ). Zwischen 1727/36 dürfte er in Wien die Gradus ad Parnassum des J. J. Fux studiert und Kirchenmusik von A. Caldara bearbeitet haben; Richter selbst erwähnt im Vorwort seiner Harmonischen Belehrungen, einer wichtigen Kompositionslehre, nur einen Italien-Aufenthalt. 1736 wurde er Bassist in der Stuttgarter Hofkapelle, 1737 Musikdirektor in Ettal/D und 1740 Vizekapellmeister und später Kpm. beim Fürstabt von Kempten/D, Anselm von Reichlin-Meldegg. 1746/47 wurde R. Mitglied der Mannheimer Hofkapelle des Kurfürsten Karl Theodor (als Bassist und vielleicht auch Violinist). In den 1750er Jahren reiste er nach Frankreich, England und Holland. 1769 wurde er Domkapellmeister in Straßburg, wo er auch das Stadtorchester leitete. 1784 wurde ihm sein späterer Nachfolger I. Pleyel zur Seite gestellt. Als bedeutender Vertreter der Mannheimer Schule, der außerdem den Fuxschen Kontrapunkt mit Elementen des neapolitanischen Opernstils verband, soll R. auf die Wiener Klassik, v. a. auf W. A. Mozart gewirkt haben.

Richter, der zu den hervorragendsten Repräsentanten der Mannheimer Schule zählt, war ein fruchtbarer und vielseitiger Komponist. An Instrumentalkompositionen kennt man an die siebzig Symphonien, sechs Cembalokonzerte, Flötenkonzerte, mehrere Streichquartette, Trios, Duos und Soli von ihm. Richter ist auch Verfasser einer umfangreichen theoretischen Arbeit, die er „Harmonische Belehrungen oder gründliche Anweisung zu der musikalischen Ton-Kunst oder regulären Composition“ genannt hat.
Der Form nach handelt es sich beim Te Deum weder um einen metrischen noch um einen akzentrhythmischen Hymnus, sondern um Prosa aus 29 ungebundenen Zeilen verschiedener Länge. Der Aufbau zeigt Parallelen zum Gloria in excelsis Deo. Nach je mehreren Versen über Gott, den Vater, und Gott, den Sohn folgen Psalmverse. Zentrales Thema ist die Vereinigung des Lobgesangs der himmlischen Heerscharen, der Apostel, Propheten, Märtyrer mit der ganzen Kirche zum himmlischen Lobgesang. Das Christuslob bezieht sich auf wesentliche Inhalte des Glaubensbekenntnisses und geht über in Bitten um Erbarmen und Erlösung sowie in Bekräftigungen der Glaubenszuversicht. Möglicherweise endete eine Urfassung mit Vers 21 (in gloria numerari [var. lect.: munerari]).

Das Te Deum wird auch als ambrosianischer Lobgesang (Hymnus Ambrosianus) bezeichnet. Umstritten sind der ursprüngliche liturgische Ort (erwogen werden unter anderem: Teil einer Ostervigil, Herleitung von alten griechischen Abendhymnen) sowie die Verfasserfrage. Der mittelalterlichen Tradition (Erwähnung in Handschriften seit dem späten 8. Jahrhundert) zufolge schufen die beiden vom Heiligen Geist ergriffenen Heiligen Ambrosius von Mailand und Augustinus gemeinsam diesen Gesang: Als Augustinus als Erwachsener zu Ostern 387 in Mailand die Taufe empfing, habe Bischof Ambrosius diesen Hymnus angestimmt; Augustinus habe versweise darauf geantwortet. Auch weitere Autoren wie Hilarius von Poitiers werden gelegentlich genannt. In neuerer Zeit wird auch Niketas, der Bischof von Remesiana (um 400), als Verfasser vermutet, doch bleibt diese Zuweisung höchst ungewiss.
Die Bezeugung reicht bis ins frühe 6. Jahrhundert zurück. Ob die Entstehung darüber hinaus bis in die erste Hälfte des 4. Jahrhunderts, die Zeit des ambrosianischen Gesangs, von dem es sich in formaler Hinsicht jedoch grundlegend unterscheidet, zurückgeführt werden kann, bleibt ungewiss. Die heutige Form ist erstmals im Antiphonarium Benchorense von Bangor (Irland um 690) überliefert. In der handschriftlichen Überlieferung lassen sich drei Rezensionen, eine Mailänder, eine irische und eine mozarabische Version, voneinander abheben, die sich nicht nur durch ihre Lesarten (Varianten im Wortlaut), sondern auch durch ihren Versbestand voneinander unterscheiden. Seit dem 9. Jahrhundert sind Übersetzungen in Volkssprachen sowie metrische Versifikationen in lateinischer Sprache nachgewiesen.

Takako Oishi wurde in Japan geboren.

Die Sopranistin erhielt ihren ersten Gesangunterricht mit 14 Jahren. Es folgte ein Gesangstudium an der Aichi Präfektur Universität der Künste und Musik in Japan und der Hochschule für Musik in Detmold.

Takako Oishi gewann den 14. Sizuoka-Musikwettbewerb und erhielt den Förderpreis bei dem von NICHIOU, Japanisch-Österreichischen Kulturinstitut, veranstalteten Musikwettbewerb. 

Bereits während ihres Musikstudiums sammelte sie zahlreiche Konzerterfahrungen als Solistin, u. a. bei den Erbdrostenhofkonzerten in Münster, als Solistin mit dem Kammerchor Münster und mit dem „Collegium Musicum Instrumentale Münster“. Zudem wirkte Takako Oishi als Solistin bei der CD-Produktion „TOD, wo ist dein SIEG?“ und bei der Uraufführung des Requiems (2010) von Colin Mawby mit.

Annika van Dyk – Alt - studierte an der Folkwang Hochschule in Essen und der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt Operngesang. Sie gewann den ersten Preis im internationalen Gesangswettbewerb der Schlossoper Haldenstein in der Schweiz und war Stipendiatin der Yehudi Menuhin Stiftung "Live Music Now". Neben ihrer regen Konzerttätigkeit wurde sie mehrfach als Solistin an das Theater Aachen verpflichtet.

Jens Zumbült (Tenor) studierte Gesang bei Prof. Peter Ziethen an der Musikhochschule Detmold, Abteilung Münster. Er erweiterte seine Studien in Meisterkursen bei Kurt Widmer, Scot Weir, James Taylor und Lavinia Kepetzis.
Er fühlt sich besonders im Konzertfach beheimatet. Sein Repertoire reicht von der Musik des Barocks bis zu den romantischen Oratorien von Mendelssohn. Bevorzugt gastiert er jedoch als Bach’scher Evangelist. Er arbeitete bereits unter Dirigenten wie Will Humburg, Helmuth Rilling, Morten Schuldt-Jensen, Hans-Christoph Rademann, Fritz ter Wey u.a. In zahlreichen Liederabenden brachte er Die schöne Müllerin von Schubert sowie den Liederkreis und Die Dichterliebe von Schumann zu Gehör.
Seit 2009 ist er mit dem deutschen Chanson- und Kabarettliedrepertoire in der Rolle der Kunstfigur Jezebel Ladouce auf den Bühnen der deutschen Kleinkunstszene unterwegs.

Ev. Kantorei Hamm

- gegründet 1885 als Evangelische Singgemeinde - ist als Pauluskantorei Hamm unter Leitung ihrer engagierten Dirigentinnen und Dirigenten zu einem der führenden Chören in der Stadt Hamm herangewachsen. Im Jahre 2023 wurde dieser Klangkörper mit dem Chor der Erlöserkirche Hamm zusammengeführt und konnte bereits im Advent 2023 sein erstes gemeinsames Konzert erfolgreich durchführen.


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