"Kommt, ihr Töchter, helft mir klagen!" Einführung zur Matthäus-Passion, Teil 1

"Kommt, ihr Töchter,
helft mir klagen!"

Zweiteilige Einführungsveranstaltung zur Aufführung der Matthäus-Passion nach J.S. Bach

Mittwoch 6. März 24, 19 Uhr:   Die Matthäus-Passion - nach Matthäus
Mittwoch 13. März 24, 19 Uhr: Die Matthäus-Passion - nach J.S. Bach

Für den englischen Dirigenten und Bachforscher John Eliot Gardiner ist die Eingangsklage der Matthäus-Passion der "Mikrokosmos der ganzen Passion, trägt sie doch sowohl den Keim ihrer theologischen Ausrichtung wie auch die musikalische Struktur in sich, die Bach jedem der folgenden Sätze gibt."

Am 6. März soll es mit Pfr. Peter Martins um diese theologische Struktur gehen als Schlüssel zum Verständnis der ganzen Matthäus-Passion. Dabei zeigt, sich, dass Bach und sein Librettist Picander zentrale Zusammenhänge der Theologie des Evangelisten Matthäus aufnehmen und reflektieren. Alles läuft darauf hinaus, dass sich der Sinn des Verständnisses der Passion und aller ihrer schweren Themen – Sünde, Verrat, Leiden und Sühnopfer- und Kreuzestheologie – nur aus den zugrundeliegenden jüdischen Überlieferungen des sog. Alten Testaments  erschließen lässt. Sich einige dieser Überlieferungen und ihre Aufnahme beim Evangelisten Matthäus  genauer anzusehen und darüber ins Gespräch zu kommen, ist das Ziel dieses ersten Teils der Einführung. Das Gespräch soll auch dazu helfen, einer kritischen Sichtweise der Bach‘schen Matthäuspassion und ihrer vieldiskutierten antijüdischen Ausrichtung Raum zu geben. 

Der zweite Teil der Einführung am 13. März mit Kantorin Svenja Andersohn geht erneut von der prägenden Eingangsklage aus, nun aber unter musikalischer Perspektive und der Frage, wie Bach die Passion des Evangelisten kompositorisch bearbeitet. Wie gelingt der Dialog zwischen den verschiedenen Text- und Musikebenen? Wo werden die musikalischen Grundentscheidungen das Anfangs im Laufe der Passion besonders markant rezipiert? Vielleicht lassen sich in der gemeinsamen Diskussion auch Antworten auf die Frage finden, warum die Matthäus-Passion auf eine Weise berührt, die sich inzwischen fast gänzlich von den liturgischen und theologischen Kontexten gelöst hat, denen sie ihre Entstehung verdankt.

Herzlich laden ein und freuen sich auf das Gespräch mit Ihnen,
Svenja Andersohn und Peter Martins

Datum: Mittwoch 6. und  Mittwoch 13. März 2024
Zeit: 19 Uhr (Dauer etwa 90 Minuten)
Ort: Gemeindehaus Zum Guten Hirten, Eingang: Goßlerstr. 30, Paul-Gerhardt-Saal

 Download des Programmheftes hier

Die Matthäus-Passion wird in der Kirche Zum Guten Hirten aufgeführt am Samstag 23. März 2024 um 18 Uhr. 

Informationen und Ticketverkauf hier