ABENDKIRCHE - Abendmusik: Dieterich Buxtehude: Das Jüngste Gericht

Sonntag, 8. September 2024, 18:00 - 19:00 Uhr
Heilig-Kreuz-Kirche, Zossener Straße 65, 10961 Berlin
Goldmund Ensemble Berlin (Ltg.: Patrick Orlich), Liturgie: Pfarrer Jörg Machel, Kirchdienst: Marita Schmieder
Eintritt frei, Spende erbeten

Goldmund Vokalensemble

+ Consort historisch informierter Aufführungspraxis und elektronische Klänge

+ Crossover-Projekt mit performativen Elementen  

Tabea Dorn, Sopran

Roberta Tartaglione, Sopran

Antonia Füchte, Sopran

Patrick Orlich, Leitung und Synthesizer

   

“DAS JÜNGSTE GERICHT” – DIETERICH BUXTEHUDE  
   

Der Ruf, den sich Dieterich Buxtehude weit über die Grenzen der Stadt Lübeck hinaus erworben hatte, galt nicht nur dem Organisten, sondern mehr noch dem Organisator und Komponisten der berühmten Abendmusiken.

In Anbetracht des Totalverlustes der Musik von Buxtehudes Abendmusiken ist “Das Jüngste Gericht" ein willkommenes Beispiel für die musikalisch unbekannte Gattung des Buxtehudeschen Oratoriums. Auch wenn das Beispiel keine Parallelen kennt, ist es mit Sicherheit im engeren Umkreis des großen Komponisten anzusiedeln und entspricht weitgehend dem Typus, den seine verlorenen Abendmusiken vertreten haben. Deshalb ist es Goldmund Vokalensemble ein wichtiges Anliegen dieses Werk wieder aufzuführen.  

Inhaltlich besteht das Oratorium aus drei Teilen (Actus). Im ersten werden die drei allegorischen Figuren Geiz, Leichtfertigkeit und Hoffart (Hochmut) vorgestellt. Die göttliche Stimme versucht mit Warnungen, diese Laster auf den richtigen Weg zu bringen. Im Actus II sind die Charaktere namenlos geworden, jedoch ist der Unterschied zwischen dem Gottlosen und Gottliebenden mehr als deutlich: Der eine sucht die Lebenslust, der andere die Besinnung. Der dritte Actus zeigt die Menschen in Erwartung des letzten Urteils (jüngsten Gerichts) der Gottesfürchtige in freudvoller Hoffnung auf die Ewigkeit, der Sünder in tiefster Verzweiflung. Der Text besteht aus Bibelfragmenten, Psalmtexten und Chorälen und ist mit neu verfasster Poesie ergänzt. Auch ohne barocken religiösen Hintergrund lassen sich viele Parallelen zu einem Leben zwischen Disziplin und lockeren Leben (dolce vita) herstellen. Dank dem opernhaften Charakter des Stücks und der direkten und teilweise humorvollen Texte lässt sich die Thematik gut auf die Gegenwart beziehen. Das richtige Verhalten im Bezug auf den Klima- und gesellschaftlichen Wandel fallen dabei sofort ins Auge.

Dies könnte Sie auch interessieren