Reizvoll und in schönen Bildern für Alt und Jung erzählt - Unsere Wandelkrippe für den Tag des Herrn

# Allgemeines - St. Cäcilia

Reizvoll und in schönen Bildern für Alt und Jung erzählt - Unsere Wandelkrippe für den Tag des Herrn

Reizvoll und in schönen Bildern für Alt und Jung erzählt:

Michendorfer Christen entwickeln die Weihnachtsgeschichte bis Mariä Lichtmess wöchentlich in einer Wandelkrippe

 

Von Andrea von Fournier

„Die Flöte fällt jedes Mal wieder ab“, konstatiert Thomas Barnack, der behutsam, aber erfolglos, versucht, der knapp 30 Zentimeter hohen Hirten-Figur aus Kunstguss einen Holzstab in die Hände zu drücken. Auf etwas mehr als einem Quadratmeter Fläche, erhöht, damit sie gut sichtbar ist, können die Besucher der St. Josef-Kapelle der Michendorfer Gemeinde St. Cäcilia auch in diesem Jahr die Weihnachtskrippe verfolgen, deren Figuren und Szenerie sich wöchentlich verändern. 



Von Beginn der Adventszeit bis Mariä Lichtmess sorgen Thomas Barnack und Monika Gunkel seit fünf Jahren dafür. Nicht nur sie sind davon überzeugt, dass die biblische Geschichte auf diese Weise immer wieder aktuell und auch für Alt und Jung spannend und eingängig erzählt wird und zu eigenem Mitdenken anregt. 

Die Idee einer „Wandelkrippe“ ist nicht neu. Monika Gunkel hat als Gemeindereferentin im Bistum Erfurt gearbeitet und ist vor sechs Jahren nach Michendorf gezogen: „Veränderte Szenen in der Krippe haben wir früher schon mit unseren Kindern nachgestellt, um ihnen die Personen und das Geschehen der Weihnachtsgesichte bildlich nahe zu bringen“, sagt sie. Als sie in die Gemeinde St. Cäcilia kam und die Krippenfiguren im Fundus sah „… konnte ich nicht an mich halten“, erklärt sie lachend. Denn die Figuren hatten bewegliche Körper und in Monika Gunkels Kopf formte sich sogleich die Idee, dass man mit ihnen besonders gut arbeiten könnte. 


In Thomas Barnack fand sie den richtigen Mitstreiter, mit dem sie seit fünf Jahren zum Jahresende die Geschichte um Jesu Geburt auf stets etwas abgewandelte Weise interessant erzählen kann. Der Mittvierziger, Autor für Film und TV, gehört seit zwanzig Jahren zur Gemeinde und kannte die Krippenfiguren schon zu einer Zeit, als die Kapelle und Pfarrkirche noch zum Gelände der Dominikanerinnen im Kloster am Wolkenberg gehörte. Er ist kreativ und hat großen Spaß an den manchmal marginalen Veränderungen in der Krippe. Er genießt den wöchentlichen Einsatz in der Michendorfer Kapelle zum Jahresausklang, wenn er aus Potsdam dorthin fährt: „Ich mag es, in der Ruhe hier allein zu arbeiten. Ich gestalte die Szenen neu, ziehe den Figuren manchmal andere Sachen an oder weise ihnen neue Bestimmungen zu“. 

Die Vorlage für ihn sind Texte, die aus Monika Gunkels Feder stammen. Angelehnt an die Bibel übersetzt in die heutige Sprache und unseren Alltag, lässt sie handelnde Personen miteinander sprechen, sodass es selbst die Jüngsten verstehen. Ein Lächeln huscht auch den Erwachsenen übers Gesicht, wenn Josef auf dem Weg nach Bethlehem angesichts voller und teurer Herbergen sagt: „Maria muss sich ausruhen. Nun soll sich Gott mal etwas einfallen lassen. Schließlich hat er uns in diese Lage gebracht.“. 

Die Textdatei auf dem PC von Monika Gunkel heißt „Abgelauscht“, die Geschichten variierten vier Jahre lang. Diesmal hat sie sich wieder an die erste Geschichte angelehnt. Veränderungen in der Wandelkrippe fallen den Heranwachsenden in der Gemeinde sofort auf. Sieben Erstkommunion-Kinder gibt es zurzeit. Die kommen auch oft mit ihren Familien her, seit im Herbst auf Initiative von Monika Gunkel die Nachwuchsarbeit auf neue Beine gestellt wurde. 

14 Kinder gestalteten kürzlich das Krippenspiel. War am vierten Adventssonntag vormittags die Krippe noch leer, lag am Abend - diesmal ja Heiligabend – Jesus darin. Über allem wacht Erzengel Gabriel, der Maria diesmal beim Wäschewaschen am Fluss „erwischte“ und ihr dort verkündigte. Ein leuchtendblauer Stoffschal symbolisierte das Wasser. 

Das Fortschreiten der Weihnachtsgeschichte erfreut auch Sr. Ute, die bis vor vier Jahren hier auf dem Klostergelände lebte. Sie kennt noch die Vorgänger-Krippenfiguren von vor 50 Jahren, die starr und nach der Wende sehr verbraucht waren und herbere Gesichter hatten. Mit leiser Freude sah sie, dass Josefs Laterne und ein Stern, die sie damals gebastelt hatte, noch immer „in Betrieb“ sind. 

Thomas Barnack wird zum 6.Januar die Krippe um die Heiligen drei Könige erweitern, eine radikale Szenerie-Änderung bedeutet die Flucht nach Ägypten. Dafür, dass es nach Mariä Lichtmess keine „Routine-Gottesdienste“ in der charmanten St. Josef-Kapelle gibt, sorgt der vierköpfige liturgische Arbeitskreis der Gemeinde. Er hat die Krippe für 2024 schon im Blick. Diesmal hat Monika Gunkel Thomas Barnack ein Stück Draht organisiert, damit er die Flöte des Hirten an dessen Händen fixieren kann. „Langfristig sollten wir das mal mit Heißkleber machen“, schlägt sie vor.


 https://www.erzbistumberlin.de...

Hier lässt sich die Entwicklung der Bilder nachverfolgen:

https://landing.churchdesk.com...

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