„Möchten Sie so leben?“ fragt der Unterstützungskreis für geflüchtete Menschen in Schmöckwitz.
Auf dem Kirchberg vor der Ev. Kirchengemeinde Schmöckwitz steht zurzeit ein altes Zelt. Neben dem Zelt sieht man einen offenen weißen Pavillon mit einem Banner, in dessen Mitte der Spruch "Möchten Sie so leben?" steht.
Diese Aktion des Unterstützerkreises in der Region, macht auf die katastrophale Lage der geflüchteten Menschen auf den ägäischen Inseln aufmerksam.
Seit dem verheerend Brand in dem Flüchtlingslager Moria auf Lesbos Anfang September, sind geflüchtete Menschen, darunter viele Familien, obdachlos.
Viele von ihnen sind in einem weiteren Lager der Insel untergekommen. In diesem Camp Kara Tepe ist die Versorgung der Menschen mit dem Nötigsten nicht gewährleistet. Es gibt kaum Strom, keine Heizung und viel zu wenige Waschmöglichkeiten. Nach Überflutungen durch Regenfällen im Herbst hat sich die humanitäre Situation noch weiter verschlechtert.
Die EU streitet über die Aufnahme und Verteilung der Menschen. Seit Jahren gibt es Diskussionen über eine "gesamteuropäische Lösung", auf die sich nicht geeinigt werden kann. Währenddessen (über-)leben die Menschen in den Lagern der EU-Außengrenzen in Kälte und Dreck. Nur sehr wenige, besonders schutzbedürftige, Familien konnten nach Deutschland kommen. Neben weiteren Unterstützenden fordert die zivilgesellschaftliche Organisation Seebrücke seit langem "Evakuiert die Lager - Wir haben Platz" (https://seebruecke.org/).
Damit neben den Corona-Nachrichten, die menschenunwürdige Situation der Geflüchteten auf den griechischen Inseln (und in anderen Teilen der EU und der Welt) nicht in Vergessenheit gerät, steht nun das Zelt vor der Kirchengemeinde Schmöckwitz. Hier soll es erst einmal für den Monat Dezember auf die menschenunwürdige Lage dort aufmerksam machen. Zum 1. Advent wurde das Thema im Gottesdienst der Gemeinde aufgegriffen. Den Mitgliedern des Unterstützerkreises ist wichtig, nicht nur auf die unerträgliche Situation der Menschen aufmerksam zu machen, sondern auch aufzuzeigen, wie wir alle von hier aus helfen können. Aus diesem Grund, gibt es laminierte Informationen rund um das Zelt und den Pavillon.
Das können Sie tun:
- Die Bundesregierung auffordern, ihren Zusagen nachzukommen, Geflüchtete aus Griechenland aufzunehmen - eine Petition unterschreiben, z.B. https://aktion.proasyl.de/ (»Nein zu einem Europa der Haft- und Flüchtlingslager!«)
- Spenden, z.B. an Naomi Thessaloniki, Homepage: https://naomi-thessaloniki.net/
oder an: United4Rescue: Homepage: https://www.united4rescue.com/
- Sich belesen, das Thema ansprechen
- Sich einbringen im Unterstützer*innen-Kreis für Geflüchtete bei uns in der Region: derunterstuetzerkreis@gmx.de
Die Aktion soll auch zum Nachahmen anregen. Wir freuen uns, wenn andere Gemeinden ähnliche Aktionen durchführen.
Mehr dazu finden Sie unter anderem hier:
https://www.dw.com/de/flüchtlingslager-moria-2-vom-regen-in-die-traufe/a-55228105 (dw vom 11.10.2020 )
https://www.proasyl.de/news/die-katastrophe-von-moria-und-ihre-folgen/ -
Unterstützerkreis für Geflüchtete in der Region 8 (Eichwalde, Schmöckwitz, Miersdorf, Wildau, Schulzendorf, Zeuthen, Zeuthen-Miersdorf, Waltersdorf): https://www.neukoelln-evangelisch.de/blog/10019
Bei Fragen, Ideen und Anregungen können Sie sich auch gerne bei den Beauftragten für Flucht und Integration des Kirchenkreises Neukölln melden:
Claudia Eichhorst und Mounaim Katir
Beauftragte für Flucht & Integration in den Ev. Kirchenkreisen
Neukölln Tempelhof-Schöneberg
Haus der Begegnung
Morusstraße 18A
12053 Berlin
Tel.: 030 68247736
mobil: 0177 60 68 521
Email: c.eichhorst@diakoniewerk-simeon.de